Bewusstsein und Transzendenz - spirituelles Erwachen
Viele Jahre lang habe ich mich theoretisch und praktisch mit verschiedenen spirituellen östlichen und westlichen Traditionen beschäftigt, sie miteinander verglichen, nach den Gemeinsamkeiten gesucht und habe nach einem Weg gesucht, in einer Sprache darüber zu schreiben, die dem westlichen, in spirituellen Bereichen ungeschulten Menschen verständlich ist.
Ich habe mich mit verschiedenen Yogasystemen auseinandergesetzt, mit verschiedenen Zenschulen, mit der Vipassanatradition, mit der traditionellen buddhistischen Bewusstseinslehre, mit dem tibetischen System, genauso wie mit christlichen Mysterienschulen, der Mystik und ihren Schriften. Dadurch bin ich zu einem, wie ich glaube, umfassenden Verständnis über das menschliche spirituelle Bewusstsein gelangt, ein Fachbereich, der immer mehr auch in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung rückt, da es inzwischen unzählige Nahtodesberichte gibt, die von Erfahrungen berichten, die teilweise in Transzendenzbereiche hineinreichen, die wohl nicht mehr mit einer terminalchemischen Befeuerung erklärt werden können.
Von Erfahrungen eines veränderten Bewusstseins und Konsequenzen davon berichten Menschen seit jeher, solche Erfahrungen können aufgrund einer langjährigen Meditationspraxis genauso wie aufgrund von eingenommenen Psychosubstanzen oder einer Nahtodeserfahrung erfolgen.
Ich habe eine langjährige intensive Meditations- und Kontemplationspraxis, verschiedene Ausbildungen im transpersonalen Bereich und aufgrund dieser langjährigen Praxis die Stationen des Durchganges erlebt mit Reinigungsphasen inkl. Kundaliniprozess, mit verschiedenen parapsychologischen Erfahrungen, ausserkörperlichen Erfahrungen, Synchronizitäten aller Art, Versenkungserleben, sowie eine spontane Nahtodeserfahrung, über die ich einen eigenen Bericht geschrieben habe.
Nun möchte ich aus meinem Verständnis und meinen inneren Erkenntnissen also eine Skizze fertigen, was für mich Bewusstsein ist und was spirituelle Entwicklung bedeutet, bzw. welchen Einfluss der Entwicklungsstand einer Seele zum Zeitpunkt des Todes auf das Weitergehen auf dem Weg hat.
Dies ist also die Essenz meiner inneren Erforschung und meiner eigenen Erkenntnisse über das BewusstSEIN. Was ich aus Büchern und in Ausbildungen über viele Jahre gelernt habe und was mir davon einleuchtet, spiegelt sich darin sicherlich als ein Teil meiner Einsichten. Meine Darlegung soll prinzipiell kein Gegensatz zu anderen spirituellen Schulen oder Konzepten sein, sondern eher eine Beleuchtung aus einem anderen, - meinem eigenen - Blickwinkel. Aus diesem Grunde ist das keine wissenschaftliche oder philosophische Abhandlung mit Quellenangaben und Literaturhinweisen, sondern beruht direkt auf jener QUELLE, die sich in jedem Menschen individuell ausdrückt.
Die 4 Bewusstseins-Wirklichkeiten
Um darzulegen, was ich unter Bewusstsein und spiritueller Entwicklung verstehe unterscheide ich 4 Wirklichkeiten, bzw. 4 Frequenzustände, alias Bewusstseinszustände: dazu kann man gut die Funktion des Hörfunks als Bild verwenden:
die 1. Wirklichkeit ist vergleichbar dem Äther, die Wirklichkeiten 2, 3 und 4 sind vergleichbar den Wellenfrequenzen lang-mittel-kurz, die unterschiedliche Programme aus unterschiedlichen Entfernungen empfangen. Das Radiogerät ist das Synonym für das Gehirn, das als Empfänger/Umsetzer dient.
Zum Äther: es gibt keinen Beweis dafür, dass es diesen gibt, (genauso wie es keinen Beweis für die Existenz Gottes = Überweltliche Instanz gibt) – ich nehme ihn als Synonym für das „Feld“, das gespeist ist mit der Information „Leben“. In anderen Traditionen nennt man das „Feld“ Akasha, und alle darin enthaltenen Informationen über alle Geschehnisse der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wird Akasha-Chronik genannt.
Zum Begriff "Bewusstseins-Wirklichkeiten": Der Grundsatz "Energie folgt der Aufmerksamkeit" bedeutet, was in der Aufmerksamkeit (Fokus) des Bewusstseins ist, das wirkt. Es erzeugt einen Bewusstseinszustand.
Hier folgt erstmal ein Überblick:
die 1. Wirklichkeit: das MetaBewusstSEIN (abgekürzt: MetaBS) ist die Schöpfungsmacht, auch "Gott" genannt. Die 1. Wirklichkeit kreiert die Schöpfung in allen Formen (jedwede Art von Lebensformen) IN SICH SELBST und bleibt immer EINS damit.
In manchen Geschichten ist die Schöpfung der "Traum
Gottes". Dies ist wahrlich treffend und vergleichbar den Träumen des Menschen, die auch unterschiedlicher Natur sein können und unterschiedlichen Bewusstseinsstufen zuzuordnen sind. Doch: ein
Traum ist ein Produkt unseres "Geistes", illusorisch und wirklich oder wirksam gleichzeitig. Gilt es den Traum zu verändern, oder seine illusorische Natur zu erkennen?
So wie unsere Gedanken, Gefühle, Empfindungen,
Wahrnehmungen, Träume nicht getrennt von uns sind, sondern in unserem Bewusstsein entstehen und vergehen, so ist Gott nicht getrennt von der Schöpfung, sondern sie erscheint in IHM. Das bedeutet:
der Mensch (und alles, was sich manifestiert) erscheint IN Gott, UND Gott erscheint ALS Mensch. Dies gilt nicht nur für Jesus Christus, sondern für jede Kreatur. Der Unterschied besteht lediglich
in der Bewusstheit darüber.
Die Erkenntnis im ZEN ist: Form ist Leere und Leere ist Form.
Theistisch ausgedrückt: Gott ist Reiner Geist und gleichzeitig die Welt, die darin erscheint.
Dies ist die Erfahrung der Mystiker*innen aller Traditionen: Gott und das Geschöpf sind EINS, wie das Wasser und die Welle eins sind. EINSsein ist der nonduale/nichtgetrennte Zustand:
Die 1.Wirklichkeit ist das EIN(Z)IGE UNTRENNBARE SEIN. Es
gibt unzählige Benennungen dafür, je nachdem welcher Aspekt dieser 1. Wirklichkeit benannt wird, (s. Grafik PDF Meta-BS). Der für mich stimmigste und umfassendste Begriff ist
"Grenzenlosigkeit". Die Grenzenlosigkeit ist kein Gegensatz zur Begrenzung, sondern sie beinhaltet auch die Begrenzung.
In tiefer Meditation sind die Wirklichkeiten 2-3-4 in der
grenzenlosen Frequenz versunken und wir erleben Ungebundensein von Zeit und Raum (Jenseitsmodus) und Freisein von allen Kümmernissen, Sorgen, Schuldgefühlen, Unheilsein und
von uns selbst. Dies ist reine Selbstlosigkeit im Seins-Modus.
Die Metaqualitäten: Tiefer Frieden,
Freisein und Seligkeit breiten sich aus.
Im Zen sprechen wir ganz schlicht von Offener Weite, in der
Transpersonalen Psychologie vom Reinen Bewusstsein oder GewahrSein. In dieser Frequenz wirkt das spirituelle Gesetz der 1. Wirklichkeit - das Erlösungsgesetz (Wille Gottes/Gnade) -, und das
Gesetz von Ursache und Wirkung ist aufgehoben.
die 2. Wirk-lichkeit: die SEELE als Schöpfungsform ist ein vielschichtiges energetisches Informationsfeld im Seinsmodus (Wellenfrequenz lang); eine Seele kann inkarniert sein, oder sich im Astralbereich aufhalten, das macht auf energetischer Erlebnisebene keinen Unterschied. Astralwelten gibt es viele unterschiedliche parallel, in unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen, Inkarnationswelten gibt es nach meiner Sicht auch viele.
3. Wirk-lichkeit: Ich-Bewusstsein: die inkarnierte Seele bekommt eine Identität durch Geburt und Zugehörigkeit zu verschiedenen Gruppen = Körper/Geist/Psyche wird zu einem Individuum im Tunmodus (Mittelwelle). Hier ist der persönliche (konditionierte) Wille angesiedelt. Die Aufmerksamkeit ist das Licht des Bewusstseins und kann durch Training in beliebige Bereiche gelenkt werden. Faktisch ist das Ich-BS das funktionale Bewusstsein.
4. Wirk-lichkeit: EGO. Die
Ich-Identität wird zu einem Ego durch Identifikation: Kampfmodus (Kurzwelle). Die Ich-Identität dreht sich um sich selbst, um die eigenen Interessen oder identifiziert sich mit
einem Identitätsbild. Auf der Identifikationsebene wird um etwas gekämpft; um Wissen, Meinung, Besitz, Position, Aufmerksamkeit, Bedeutung... um etwas, das abgrenzt, das trennt. Konkurrenz auf
allen Ebenen bestimmt diesen Modus. Dadurch verstrickt sich das Individuum immer tiefer in den Modus von Ursache und Wirkung. (Karmagesetz)
Das LEBEN vollzieht sich durch diese 4 Wirklichkeiten, sie wechseln je nach Situation und Bewusstheitsgrad. Meist ist das Individuum sich seines momentanen Bewusstseinszustandes nicht bewusst, besonders die erste Stufe bleibt den meisten Menschen völlig unbewusst, da sie in der zweiten Stufe, der Seelenstufe "entspannen" und absinken/einschlafen, ohne diese zu erkennen, oder wieder zu Stufe 3/4 wechseln. Damit "versäumen" sie die Realisierung der WAHREN NATUR!
Wenn der MetaBS-Kanal "poliert" ist, wird er eine "Rutschbahn", es genügt die Er-innerung. Er-innerung an sich SELBST, um in den Zustand der 1. Wirklichkeit zu versinken. (Versenkungszustand heisst, das Ichbewusstsein ist versunken).
Im Zen wird dies als "torloses Tor" bezeichnet. Es wird so
lange erkannt, dass die Grenzen zwischen innen und aussen illusionär sind, bis diese neue Weise verinnerlicht ist. Die transpersonale Bewusstseinsstufe ist damit erreicht.
Ein Bild für die Vorstellung und das Verständnis ist das
Meer und die Welle: Das Meer (GANZHEIT, MetaBS)
kräuselt sich durch energetische Strömungen (Lebendigkeit), dadurch entstehen Wellen (Seelen).
Wenn die Welle energetisch anschwillt (Inkarnation), kreiert sich eine Wellen-Identität (Körper/Geist/Psyche); wenn sich diese mit ihrem Welle-formsein identifiziert, glaubt sie daran, etwas
Eigenständiges zu sein, und verhält sich auch so (Ego). Sie erlebt sich als Welle getrennt von den anderen Wellen und sieht/erkennt/erlebt ihr
eigenes und ihr gemeinsames Meersein nicht mehr.
Da die Welle aber durch und durch Meerwasser ist, kann
sie nie etwas anderes als Meer sein, und kann
auch nicht getrennt vom Rest des Meeres sein; die Essenz des Meeres ist nicht trennbar. Die Form ist Welle, die Essenz ist dasselbe Meerwasser vor ihrer Entstehung als Form Welle und bleibt
dasselbe Wasser während ihres Welleseins, auch wenn sie "schäumt" ( z. Bsp.von Gedanken und Emotionen überschwemmt wird), als auch wenn sie ins formlose Meer zurücksinkt, d.h. in sich SELBST
versinkt, und verschwindet. EINSSEIN ist dann ihr Zustand.
Im Zustand des "schäumens" ist allerdings die Chance, sich als Wasser zu erkennen eher gering, und sind auch die Aus-wirkungen auf die Welt dem entsprechend.
Das Durchbrechen des Bewusstseins in die Metaebene
hat eine umfassende Wirkung
auf den Menschen, welches wir „Erwachen“ nennen. Er erkennt seine WAHRE NATUR, bricht durch zur 1. Wirklichkeit.
Es ist eine Initiation, auf welche ein umfassender Erkenntnis- und Transformationsprozess folgen kann/sollte, der zur dauerhaften Transzendenz leitet (Unio).
Wir können sagen, der Mensch er-lebt und erkennt seinen Urzustand, von dem er nie weg war, und gleichzeitig ist es ein Entwicklungsprozess vom unbewussten präpersonalen, zum personalen, rationalen, teilbewussten, und endlich zum bewussten, transpersonalen SEIN!
Hier folgen die einzelnen Ausführungen in PDF - die Eingangszitate stammen aus den Predigten von Meister Eckehart, einem der bekanntesten christlichen
Mystiker (1260-1328).